50.000 Alpakas in Peru erfroren
Luxuswolle bringt Bauern wenig Luxus
Peruanische Bauern in den Anden fürchten aufgrund eines sehr kalten Winters um ihre Lebensgrundlage: 50.000 Alpakas sind bei Temperaturen von bis zu minus 23 Grad Celsius erfroren, das Futter ist angesichts der Kälte äußerst knapp.
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Einem AP-Bericht zufolge hat die peruanische Regierung den Notstand ausgerufen und betroffenen Bauern Hilfe im Wert von drei Millionen Dollar (2,7 Mio. Euro) versprochen. Peru ist mit rund vier Millionen Tieren der größte Produzent von Alpakawolle weltweit, 120.000 Familien bestreiten ihren Lebensunterhalt mit der Zucht.
Hält die Kältewelle weiter an, wird befürchtet, dass bis zu 300.000 der kamelverwandten Tiere verenden könnten. Betroffen sind schwache Tiere, wie etwa Neugeborene. Auch viele Schafe fielen der Kälte und dem Nahrungsmangel zum Opfer.
Lange Zuchttradition
Alpakas sind eine Kamelart, die wegen ihrer feinen Wolle schon seit mehr als 3.000 Jahren von den Anden-Bewohnern gezüchtet werden. Die Farbe ihres Fells ist ganz unterschiedlich. Bis zu 22 Farben und rund 60 Farbschattierungen sind bekannt. Die seidig-glänzenden Wollhaare der Alpakas werden bis zu einen halben Meter lang und sind innen hohl. Das wirkt extrem wärmeisolierend und macht die Alpakawolle so begehrt.
Bauern leben am Existenzminimum
In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach Alpakawolle auch in der Modeindustrie stark, wie „Quartz“ berichtet. Sie wird vielfach anstelle von Kaschmir als nachhaltigere Luxuswollvariante eingesetzt. Peru exportiert davon jährlich Ware im Wert von 150 Millionen Dollar. Für die peruanischen Bauern bietet das Geschäft mit der luxuriösen Wolle allerdings keinen Luxus: Sie erhalten für ein Kilogramm lediglich um die fünf Dollar.
Die Tiere können nur einmal im Jahr geschoren werden, weibliche Alpakas gebären nur ein Junges alle elf Monate. Der Tod eines einzigen Alpakas ist also bereits ein großer finanzieller Verlust. Viele Landwirte generieren mit der Zucht Einnahmen von lediglich 1.200 Dollar (1.090 Euro) im Jahr - das ist weniger als die Hälfte des Mindestlohns in Peru. Auch in Österreich sind die Tiere immer beliebter.
Source: orf.at (24.07.2016)
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